Bernd Feuchtner / Publizist

Seit Mai 2023 ist Bernd Feuchtner als Intendant der Händel-Festspiele Halle tätig, dafür musste er die Tätigkeit als freier Autor einschränken. Als nächstes erscheint sein Buch „Was gibt’s da zu sehen? - Die schönsten Nebensachen auf Bildern der Gemäldegalerie aus Gotik und Renaissance“. Zwei Jahrzehnte lang war er einer der profiliertesten deutschsprachigen Musik- und Tanzpublizisten, bevor er von der Theorie in die Praxis wechselte und im Jahr 2005 Operndirektor in Heidelberg wurde. Dort baute er auch das Barockfestival „Winter in Schwetzingen“ auf, das er bis 2011 leitete. Ab der Saison 2009/10 war er Operndirektor und Chefdramaturg am Salzburger Landestheater, von 2011 bis 2014 Chefdramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe und Leiter der Internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe. In der Spielzeit 2012/13 wurde Karlsruhe mit den Preisen sowohl für das beste Opern- als auch für das beste Konzertprogramm ausgezeichnet. Die Händel-Festspiele erlebten 2014 die höchsten Besucherzahlen seit ihrem Bestehen.

Im Jahr 1986 hatte Bernd Feuchtner in seinem Buch über Dimitri Schostakowitsch („... Und Kunst geknebelt von der groben Macht ...“) zum ersten Mal nachgewiesen, wie der russische Komponist unter dem Druck des Stalinismus seine Musik mit einem doppelten Boden versah, mit einem System verborgener Bedeutungen, die der äußeren Erscheinung der Werke oft widersprechen und vom Leiden der Menschen unter der Diktatur zeugen. Daraufhin bekam Bernd Feuchtner Angebote vom Hessischen Rundfunk (Bernd Loebe), der Frankfurter Rundschau (Hans-Klaus Jungheinrich) und dem Pflasterstrand (Daniel Cohn-Bendit), als freier Kritiker tätig zu werden. Im Jahr 1992 holte Günther Rühle ihn als verantwortlichen Redakteur für Musik und Tanz zum Berliner Tagesspiegel, 1996 wechselte er zum Magazin Opernwelt. Daneben schrieb er für die Frankfurter Allgemeine, die Süddeutsche und andere Blätter und Rundfunkstationen.

Lehraufträge erhielt er von den Universitäten Frankfurt (Politische Wissenschaft), FU Berlin (Theaterwissenschaften), Heidelberg (Musikwissenschaft), Salzburg (Mozarteum und Universität), Karlsruhe (KIT) und Offenbach (HfG).

Serie: 300 Jahre Musik in Karlsruhe
Karlsruhe feiert Geburtstag und SWR2 Cluster geht aus diesem Anlass der 297-jährigen Musikgeschichte der Stadt in einer Serie nach: Jeden Mittwoch porträtieren wir eine Person, die das Musikleben der badischen Residenzstadt geprägt hat. Heute stellen wir Bernd Feuchtner vor, den Leiter der Händelfestspiele Karlsruhe.